Sortiere deine Bücher! – Bücher sortieren?

Jeder, der einige Bücher besitzt, kommt irgendwann an den Punkt diese sortieren zu wollen, da der eine oder andere Titel nicht so schnell gefunden wird, wenn man diesen braucht, weiterempfehlen möchte oder an jemanden zum Lesen ausleihen will. Die meisten Bücherliebhaber haben gewisse Ordnungsprinzipien für ihre Bücher eingeführt, die sich an bestimmten Aspekten orientieren.

Ich habe mir mal Gedanken gemacht und auch ein wenig recherchiert und bin auf etwa 35 Sortiermethoden gestoßen, mit denen sich Bücher entweder übersichtlich nach offensichtlichen Kriterien oder eher nach bestimmten inhaltlichen Punkten ordnen lassen. Viel Spaß beim Durchlesen und Anregung holen für die eigenen Ordnungsvorlieben. Hier ist die Übersicht.

  • Alphabetisch: Wonach wir alle unsere Buchtitel schon mal geordnet haben ist die alphabetische Reihenfolge. Mit ihr lassen sich sowohl der Autor, der Titel und auch Reihentitel besonders schnell finden. Diese Art des Sortierens ist vor allem in Bibliotheken oder Büchereien und in Buchhandlungen, aber auch im eigenen Zuhause anzutreffen.
  • Autor: Die zweitgängigste Sortiermethode ist nach dem Autor. Wer gern aus Werken großer Schriftsteller zitiert, wird rasch das gewünschte Werk aus dem Regal zaubern können. Oft wird diese Ordnungsform in Bibliotheken oder Büchereien sowie in Buchhandlungen und auch im eigenen Heim angewendet.
  • Titel oder Reihentitel: Wer sich gern an einen Titel erinnert, aber sich den Namen des Autors überhaupt nicht merken kann, wird mit der Sortiermöglichkeit über den Titel leicht finden können, wonach er oder sie sucht.
  • Thema bzw. Inhalt: In Büchereien und Bibliotheken gibt es meistens eine Sortierung nach Themen bzw. nach dem Inhalt von Buchtiteln. Innerhalb dieser Themenbereiche werden die Bücher alphabetisch nach Autor oder Titel oder einer bestimmten Signatur geordnet. Auch Buchhandlungen bedienen sich oft beim Ordnen der Bücher dieser Form. So werden nur Fotobücher, Romane, signierte Ausgaben oder nur Kinderbücher in einem Bereich zusammengefasst.
  • Verlag: Wer einige wenige Lieblingsverlage hat, von denen immer wieder Bücher erstanden werden, kann diese auch alphabetisch nach dem entsprechenden Verlag sortieren. Einige kleine, spezialisierte Buchläden greifen auf diese Sortiermethode zurück.
  • Sprache: In großen Buchsammlungen, wie in Bibliotheken, in Büchereien, in Buchhandlungen, in Antiquariaten und im eigenen Zuhause macht es Sinn bei Büchern in verschiedenen Sprachen eine separate sprachliche Ordnung vorzunehmen.
  • Genre: Meistens in Fachbuchhandlungen aber vor allem daheim sind Bücher nach einem bestimmten Genre sortiert. Wer nicht nur in einem Genre, sondern in verschiedenen Genres Bücher liest, wird vielleicht Fantasytitel, Sachbücher, Krimis oder auch Coffee Table Books in verschiedenen Ecken untergebracht haben.
  • Gelesen, angelesen und ungelesen: Meistens sind gelesene, angelesene oder ungelesene Titel im privaten Bereich zu finden, wo ein kleiner oder auch größerer Haufen in einem Regal oder auf einem Tisch anzutreffen ist. Manchmal sind sie auch im Schrank verstaut oder werden aufrecht stehend zwischen zwei Buchstützen aufbewahrt. Wer sehen möchte, was er wann in seinem Leben gelesen hat, kann die Bücher so auch ordnen und damit man nicht durcheinander kommt, kann man ja ein Notizbuch führen, in dem die Titel mit Jahreszahl oder anderen Daten zum Lesezeitraum vermerkt sind.
  • Farbe: Eine ganz spezielle Form dekorativ sein Zuhause zu gestalten, ist das Sortieren seiner Büchersammlung nach der Farbe. Den Farbverlauf kann man entweder von hell nach dunkel oder von dunkel hin zu hell oder auch als Regenbogen gestalten. In den einzelnen Farben kann man eine gewisse alphabetische oder thematische Ordnung vornehmen bzw. auch nach dem Titel sortieren. Für Taschenbücher oder etwa gleich große Bücher eignet sich diese Art der Ordnung.
  • Größe: Vom größten Titel hin zum kleinsten Titel oder umgekehrt kann das heimische Bücherregal in ein anderes ästhetisches Licht rücken. Wer eine recht große Büchersammlung hat, für den ist diese Sortiermethode eher ungeeignet.
  • Erscheinungsjahr: Nach dem Jahr der Veröffentlichung oder nach dem Erscheinungsjahr die Bücher zu sortieren, ist sicher nicht für jeden Buchliebhaber. Aber wer vielleicht die Bücher aus seiner Jugend mit anderen Büchern aus neuerer Zeit gegenüberstellen möchte, um zu vergleichen, was gelesen wurde und wie sich der eigene Buchgeschmack verändert hat, hat sicherlich auch seinen Reiz. Eher in Bibliotheken und Büchereien wird man bestimmte Ausgaben auch nach dem Erscheinungsjahr geordnet vorfinden können. Vor allem wenn es überarbeitete Werke sind, die in einer weiteren Auflage erschienen sind.
  • Signatur: Überwiegend in Bibliotheken und Büchereien sind Bücher mit Signaturen nach einem festgelegten Prinzip im Regal sortiert. Entweder ist es eine Signatur aus Buchstaben und/oder Nummern oder es wird bei der Ausleihe nach der Benutzernummer sortiert.
  • Signierte Ausgaben: Nur wenige Buchtitel sind vom Autor signiert worden. Diese seltenen, mit Autogramm versehenen Werke befinden sich in einem kleinen Bereich in Buchhandläden und werden auch im privaten Bereich von eingefleischten Sammlern zusammengetragen.
  • Künstlerischer bzw. ästhetischer Aspekt: Vor allem in Buchhandlungen, wie Museumsbuchhandlungen, Fachbuchhandlungen oder Antiquariaten und im eigenen Heim werden Bücher mit dem dekorativen Buchrücken oder eher seltener aufgrund des fehlenden Platzes mit dem Cover dem Betrachter präsentiert.
  • Typografie oder Schriftart: Besonders zu Dekorationszwecken werden Bücher aufgrund der Typografie bzw. der Schriftart auf dem Cover oder Buchrücken sortiert. Hier können Schriften mit Serifen oder serifenlose Schriften zusammen geordnet werden oder sind in einer harmonischen Anordnung gemischt worden. Auch Schrift im Stil von Handlettering oder Brushlettering werden so zum Hingucker.
  • Schriftrichtung auf dem Buchrücken: Um den in eine Richtung zeigenden Titel oder Autor auf dem Buchrücken gut lesen zu können, stehen oder liegen diese Werke, meist bei Reihentiteln sinnvoll, so in einem Regal, auf oder in einem Schrank bzw. auf einem Tisch, dass der Lesevorgang schnell und effektiv erfolgen kann.
  • Stil: Jeder Leser hat eine gewisse Vorliebe für einen bestimmten Stil von Büchern. Im Buchladen, Antiquariat oder im privaten Bereich ist dies auffällig, wenn ein spezieller Zeichenstil, beispielsweise in Kinderbüchern, Comics, Graphic Novels oder Mangas, bevorzugt wird. Auch Fotobücher in schwarz-weiß oder Farbe prägen einen Stil.
  • Lieblingsbücher: Nur die Bücher, die einem wirklich am Herzen liegen, mit denen wir besondere Erinnerungen verbinden oder die gewisse Informationen für uns beinhalten bzw. die als spezielle Sammlerstücke gelten, sind manchmal mehr als nur besondere Bücher, die wir unbedingt behalten wollen. Es sind Lieblingsbücher, die wir gern lesen oder anschauen und aus diesem Grund immer um uns haben wollen. Diese können auch nach bestimmten Kriterien sortiert werden, wie einige Bücher werden immer und immer wieder gelesen oder sie stehen für bestimmte Lebensabschnitte in unserem Leben. Oft erhalten Sie auch einen ganz besonderen Platz, an dem man sie gut sehen kann.
  • Einband: Sollten unter den eigenen gesammelten Büchern viele Titel mit einer besonderen Bindung sein, kann man nur diese in geordneter Reihenfolge zu Leder, Leinen, Holz, Pappe usw. aufstellen oder hinlegen. In Antiquariaten ist diese Form des Ordnens sicher von Vorteil, um eine Ausgabe aus der Inkunabelzeit oder aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts für einen potentiellen Käufer zu finden.
  • Breite des Covers oder Dicke des Buchrückens: Um daheim einmal richtig aus der Form zu fallen, kann man mit einem Lineal bewaffnet vom breitesten Cover oder dicksten Buchrücken seine Werke im Regal, auf einem Schrank oder Tisch anordnen. Wie die Orgelpfeifen aufgereiht können einige Werke so richtig in Szene gesetzt werden. Entweder man beginnt mit dem dünnsten oder kleinsten Buch oder fängt mit dem größten oder dicksten Buchtitel an.
  • Gewicht: Das schwerste Buch liegt im Haufen immer unten. Wer dies bei einem Bücherstoß beachtet, hat lange etwas von seinen Büchern, denn die leichteren Bücher werden so nicht zu sehr gedrückt.
  • Material: In Fachbuchhandlungen, Antiquariaten und zu Hause werden Reihentitel oft in Szene gesetzt, da sie aus besonderen Materialien gefertigt sind.
  • Bezugsquelle bzw. Kaufort: Wer seine Bücher mal nach dem Kaufort zu Hause ordnen möchte, wird schnell feststellen können, wo er den einen oder anderen Buchtitel erworben hat bzw. wo am meisten eingekauft wurde. Das wäre sicher auch mal für eine buchwissenschaftliche Studie interessant!
  • Nutzungsorientiert: Vorwiegend in den eigenen vier Wänden, aber auch am Arbeitsplatz sind Bücher, die oft in Gebrauch sind nah am Leser. Schnell griffbereit liefern Sie rasch die Informationen, nach denen man sucht.
  • Ansicht: Ansichtsexemplare, sind unverpackte Bücher. Vor allem im Buchgeschäft ist mal hier mal dort ein Titel zum Reinschauen neben vielen gleichen, noch verpackten Werken anzutreffen. Aber die Sicht auf einen Buchrücken, auf das Cover, auf den Buchschnitt oder auch auf eine Innenseite ist eine Sortiermöglichkeit, die man oft im privaten Bereich antrifft.
  • Haufen: In Buchläden und oft zu Hause liegen einige wenige oder ganz viele Bücherstöße auf dem Boden, auf Tischen, in Regalen, auf und in Schränken oder auch auf der Fensterbank. Mit oder ohne Dekoration, geordnet und ungeordnet, zum wegräumen oder weggeben gedacht. Egal welcher Gedanke hinter einem Haufen steht, es ist eine bestimmte Ansammlung von Büchern, die einem bestimmten Zweck zugeführt werden.
  • Kisten: In Bibliotheken, Büchereien, Buchhandlungen und auch daheim gibt es immer Bücher in offenen oder geschlossenen Kisten, Kartons oder anderen Aufbewahrungsboxen. Sie stehen im Keller, im Lager, im Zimmer, im Regal, im oder auf dem Schrank oder sogar auf dem Dachboden bzw. in der Garage. Dem Aufbewahrungsort sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist aber beim Kistenprinzip, dass die Bücher immer trocken aufbewahrt werden sollten, sonst riechen sie irgendwann, werden stockfleckig oder schimmlig bzw. werden von kleinen Tierchen befallen. Ein echter Buchliebhaber möchte dies nicht, auch wenn diese Bücher nicht mehr in Gebrauch sind.
  • Regalweise: Diese Ordnungsform bezeichnet einen ganz speziellen Aufbewahrungsort, der recht viel Platz braucht und einnimmt sowie am Häufigsten vorkommt. Bibliotheken, Büchereien, Buchläden, Antiquariate und im eigenen Zuhause sind Regale zu finden, in denen Bücher verwahrt werden. Danach folgen Schränke mit Türen oder Schubladen.
  • Zimmerweise: Ein Zimmer oder ein ganzer Raum wird beispielsweise nur von einem bestimmten Genre beherrscht. In Bibliotheken, Büchereien, Buchhandlungen, Antiquariaten und in einem großen Zuhause kann man solche Räumlichkeiten finden. Oder Kochbücher werden grundsätzlich in der Küche aufbewahrt, Krimis liegen neben dem Bett oder in der Leseecke, Fachbücher befinden sich beim Schreibtisch, Kinderbücher sind im Kinderzimmer oder Romane bzw. Coffee Table Books haben einen festen Platz im Wohnzimmer.
  • Stimmung: Gibt es irgendwo Bücher, egal ob im stationären Geschäft, bei Onlinehändlern, in Büchereien oder Bibliotheken oder in den eigenen vier Wänden wird immer eine gewisse Grundstimmung vermittelt. Viele bunte Bücher, erlesene wie seltene Exemplare oder nur Taschenbücher bzw. Hardcover vermitteln ein bestimmtes Gefühl. Traurig, fröhlich oder auch wahre Vorfreude, wie zu verschiedenen Jahreszeiten, an Ostern oder zur Vorweihnachtszeit oder an Weihnachten.
  • Zeitsparend: Vorwiegend im privaten Bereich werden Bücher so geordnet, dass sie leicht und schnell, also zeitsparend ohne irgendwas umräumen zu müssen, erreicht werden können.
  • Zustand: Besonders in Buchhandlungen und Antiquariaten und vorwiegend zu Hause gibt es Bücher, die viele Gebrauchsspuren aufweisen oder ausgelesen wurden und verweilen deshalb noch an einem bestimmten Platz bis sie verkauft werden. Manche sind in einer Vitrine, da sie sehr selten und kostbar sind und nicht weiter beschädigt werden sollen. Andere Werke wiederum sollen gespendet werden, da man sie nicht mehr lesen und aufbewahren möchte.
  • Verkaufen, weggeben, verschenken: Verkauft werden Bücher von praktisch überall, ob im Buchladen, übers Internet, im Museumsshop, über Kleinanzeigen oder auf einem Flohmarkt. Bücher werden auch weggegeben, zum Beispiel in Bücherschränke, in Kindergärten, Pflegeheime, in Tauschbörsen, in Sozialkaufhäuser oder in Bibliotheken. Gerne verschenken wir Bücher an liebe Menschen, in der Familie, an Freunde, zu einem Geburtstag, an Weihnachten, zu Ostern oder einfach so zwischendurch. Es sind aber immer Bücher, die wir aus der eigentlichen Ordnung herausgenommen haben, um sie anders in unserer Wohnung oder in unserem Haus für einen späteren Zeitpunkt zu sortieren.
  • Chronologisch: Um nachvollziehen zu können, wann man welches Buch bekommen hat, kann man diese nach dem Zeitpunkt des Erhaltens nacheinander ins Regal oder in den Schrank packen oder auch in einer Kiste verstauen. Kann sehr witzig sein, wenn man es so lieber hat und sich mit seinen Buchtiteln lange beschäftigen möchte.
  • Ungeordnet lassen: So wie die Bücher zu uns nach Hause finden, können Sie in ein Regal gestellt werden, egal wie und vor allem ungeordnet. Ist etwas für diejenigen, denen eine gewisse Ordnung nicht so wichtig ist, keine Zeit haben oder lieber suchen und sich in der eigenen Büchersammlung mal von einem unbekannten oder noch nicht gelesenen Titel überraschen lassen wollen.