Fantasievolle Kurzgeschichte

Dieser Blogbeitrag ist ein ganz besonderer Gastbeitrag eines kleinen Nachwuchsautors aus der Familie, der viel Fantasie und jede Menge Einfallsreichtum hat. Vorhang auf für seine wundervolle Kurzgeschichte!

Zwei Monde in einer Nacht

Elisa möchte über die Sommerferien lieber zu Hause bleiben, aber ihre Eltern wollen unbedingt eine Kreuzfahrt machen. Um sie zu überzeugen, doch mitzufahren, sagen sie ihr am ersten Ferientag: „Dort, wo wir lang fahren werden, gibt es Mondwale. Hast du gewusst, dass sie, wenn sie zum Teil über der Wasseroberfläche sind, wie der Mond aussehen?“ Elisa muss nicht lange überlegen, denn sie mag Mondwale, und möchte nun doch mit, um endlich einen zu sehen.

Also ist sie jetzt auf dem Kreuzfahrtschiff und fiebert an der Reeling dem Moment entgegen, bis sie einen Mondwal zu Gesicht bekommen wird. Die Zeit vergeht und Elisa erblickt keinen einzigen Mondwal. Aber nach 10 Tagen gibt es eine Eisbergwarnung. Mulmige und ungute Gefühle lassen Elisa zu ihren Eltern sagen: „Ich möchte lieber nach Hause!“ Ihre Mutter meint zu ihr: „Das geht leider nicht, mein Schatz, denn wir werden noch einige Tage auf offener See bleiben müssen, bis wir den nächsten Hafen erreichen. Lass uns doch einfach an Bord noch einige Freizeitaktivitäten unternehmen!“

So kann sich Elisa ein wenig ablenken, doch die Gefühle verschwinden nicht ganz. Zwei Tage später rammt das Kreuzfahrtschiff in der Nacht einen Eisberg und geht unter. Elisa kann sich retten, da sie eine recht gute Schwimmerin ist. Verzweifelt schwimmt sie durch den Ozean und ihre Kräfte lassen nach einer Ewigkeit immer weiter nach. Plötzlich sieht sie unter sich einen Wal. Sie möchte fortschwimmen, kommt aber nicht rechtzeitig weg und steht unverhofft auf dem Wal, nachdem dieser sich mit ihr etwas übers Wasser erhoben hat. Als Elisa auf ihn hinunterblickt, stellt sie fest, dass er wirklich wie der Mond aussieht.

„Ein Mondwal!“, ruft sie vor lauter Staunen. Sie wendet sich wieder dem Nachthimmel zu und da sieht sie eine Mondsichel, nein zwei, die aufeinander zukommen. Als sie zusammen sind, bilden sie ein Portal. Auf dem Mondwal ist Elisa so nah an diesem Portal, dass sie hindurch gehen kann und findet sich auf einmal zu Hause wieder. Sie merkt, dass sie in der Zeit zurückgereist ist, da es der erste Ferientag ist. Sofort geht sie zu ihren Eltern und erklärt ihnen alles, was sie erlebt hat. Schließlich sagt sie noch: „Das Schiff wird untergehen, wenn wir mitfahren.“ Ihre Eltern glauben ihr, so dass alle nicht auf die Kreuzfahrt zu den Mondwalen gehen.