Buchveröffentlichungen und Buchabsatz– Spieglein, Spieglein im Buch, was ist der aktuelle Trend im Buchland?

Der Börsenverein gibt jedes Jahr die Infostatistik zu den Buchveröffentlichung und zum Buchabsatz des deutschen Buchhandels vom vergangenen Jahr heraus. Daraus können etliche Trends abgelesen werden, die wiederum neue Marktstrategien nach sich ziehen.

Seit 2019 ist der Sortimentsbuchhandel immer noch der größte Bereich für den Absatz von Büchern beim Endkunden. Danach folgt der Internethandel. Die bestverkauften Genres sind Belletristik und Kinder- und Jugendbücher, gefolgt von Ratgebern, Schulbüchern und Sachbüchern. Auch die unterschiedlichen zu nutzenden Buchformate lassen erkennen, dass der Verkauf von E-Books leicht wächst und auch der digitale Hörbuchmarkt zugelegt hat. Daneben ist zunehmend zu erkennen, dass auch aufwendig gestaltete Bücher beim Taschenbuch und auch beim hochwertigen wie Hardcover immer mehr Käufer finden. Das ist auch am Branchenumsatz der letzten beiden Jahrzehnte zu erkennen. Obwohl einige ältere Zielgruppen weniger Bücher kaufen, sind jüngere Leser wieder im Vormarsch, die Bücher kaufen, was auch oft Social Media und anderen Bücherfans zu verdanken ist. Diese kaufen nicht nur Neuerscheinungen, sondern auch ältere Buchexemplare, die empfohlen werden.

Auf Seiten der Verlag werden weniger Erstauflagen produziert bzw. eine kleinere, auffällige erste Auflage mit einer limitierten Anzahl an Buchexemplaren wird herausgebracht, um die Leser anzufüttern. Des Weiteren sind die Übersetzungen und Lizenzeinkäufe zurückgegangen. Auffällig ist dabei auch, dass verlegerische Entscheidungen für die eigene Backlist immer mehr bei den Wiederveröffentlichungen zu erkennen sind. Denn die Bücher, die sich schon mal gut verkauft haben, können in einer weiteren Auflage oder bei entsprechender Nachfrage dem Verlag wieder mehr Umsätze einbringen. Es lässt sich im Vergleich des Jahres 2023 mit über 67.000 Neuerscheinungen zu 2024 mit über 77.000 Neuerscheinungen der Verlage gleichfalls festmachen, dass wieder mehr Bücher auf den Markt gebracht werden, trotz des zwischenzeitlich hohen Papierpreises und der Nachwirkungen der globalen wie politischen Ereignisse ab 2020. Allerdings sind einige Verlage geschlossen worden, die mitunter die Vielfalt der Literaturszene repräsentiert haben.

Bei den Buchhandlungen sind in den letzten beiden Jahren auch etliche Schließungen zu verzeichnen gewesen. Das macht es auch den noch verbliebenen Buchhändlern nicht unbedingt einfacher Bücher an ihre Kunden zu verkaufen. Gestiegene Bücherpreise führen dazu, dass weniger Bücher gekauft werden, das günstigere Buchformat gewählt wird oder bei Wiederverkäufern im Bereich des Second Hand nach dem gesuchten Buchtitel von Buchkäufern Ausschau gehalten wird.

Zusammenfassend auch über die gut besuchte Leipziger Buchmesse im Frühjahr 2025 lässt sich feststellen, dass viele junge Leser, die Buchverkäufe vorantreiben. Dennoch ist der Rückgang stationärer Buchläden vor allem in kleinen wie großen Städten der Auslöser für einen Rückgang des Buchabsatzes bei älteren Buchkäufern. Zudem sind teurere Buchpreise für einige Bücherfans der Grund doch nicht das eine oder andere Buch zu kaufen. Dennoch kann man ablesen, dass Bücher in haptischer Form wie Taschenbuch und Hardcover immer noch lieber von den Buchkäufern erworben werden.